Gott sprach zu Mose wie zu einem Freund, so heißt es in der Bibel und das bedeutet, Gott gab ihm Anteil an seinem Herzen, seinen Plänen. Gott liebt es, auf dieser Erde Freunde zu haben denen er sein Herz offenbaren, seine Pläne anvertrauen kann. Er ist ein Gott, der es liebt mit uns zu kommunizieren.
Betet ohne Unterlass…(1 Thess 5.17),
bedeutet mit ihm reden, das Gespräch mit Gott nie enden zu lassen.
In mein inneres Erleben hinein geschieht es, dass von der Ortsgemeinde aus zu einer Bürgerversammlung eingeladen wird. Es soll um die Bestimmung dieses Häuschens, das mir inzwischen so sehr ans Herz gewachsen ist, und um das dazugehörige Gelände gehen.
Ich bin sprachlos und erschrocken. Weiß, dorthin werde ich nun gehen müssen. Der Gedanke an die Begegnungen in der Bürgerversammlung und die Herausforderung, dort öffentlich reden zu müssen, fühlt sich an als würde ich fallen – endlos. Spüre es beinahe körperlich und es schleicht sich die Angst mit Gewalt in mein Herz.
Auf der Suche nach einem tröstenden Wort stoße ich auf einen Satz von Martin Schleske. Er schreibt: Sich in lebendigem Vertrauen zu üben, heißt, in manch notwendigen Störungen eine Berufung zu begreifen.
So heißt es bei Mose: Wie ein Adler, der seine Brut aufstört zum Flug und über seinen Jungen schwebt, so breitet Gott seine Flügel aus, nimmt uns und trägt uns auf seinen Schwingen. 5 Mo 32.11
Ja, wie ein Wurf aus dem sicheren Nest, so fühlt es sich an und es macht mich dünnhäutig, empfindsam, verletzlich.
Und allezeit wird der Herr dich leiten, und in dürrem Land macht er dich satt, und deine Knochen macht er stark. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser nicht trügen. Jes 58.11
Immer wieder heißt es in diesen Tagen für mich, aus dem Raum der Angst heraus zu treten und einzutreten in den Raum des Glaubens. Manchmal ist Gott nur im Flüstern eines leisen Wehens und das bedeutet, ganz nahe muss ich ihm sein, aufmerksam, wach, damit ich ihn hören kann.
Ich fühle mich wie Mose, der gegen seine Berufung argumentierte. Gott spricht einfach dahinein: Mein Licht scheint am meisten durch Menschen, die auch dann vertrauen, wenn es noch dunkel ist, noch nichts sichtbar ist.
Gegenueber – in dieser Zeit des Wartens formt sich der Name für mein Cafe.
Gott ist mir zu einem festen, unerschütterlichen Gegenüber geworden. Hier an diesem Ort der Verheißung sollen Menschen eines Tages ein Gegenüber finden, jemand, der sie ansieht, anhört. Und sie sollen erleben, wie Gott sie ansieht. Anhört.
Ich erinnere mich wieder an den Traum, in dem ich zur Bürgermeisterin gegangen war.
Nur hüte dich und achte gut auf dich selbst, damit du nicht vergisst, was deine Augen gesehen haben, und damit sie dir nicht aus dem Sinn kommen dein ganzes Leben lang. 5 Mo 4.9
Denn ich, der Herr, bin dein Gott, der deine rechte Hand stark macht, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich stehe dir bei! Jes 41.13